Ich gehöre zur Risikogruppe – Was kann ich tun?

Wenn es Anzeichen für eine drohende Frühgeburt gibt, können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Es ist wichtig, dass betroffene Frauen sich rechtzeitig informieren und aufklären lassen. Es ist ratsam, schwere körperliche Arbeit und Stress zu vermeiden. Es ist wichtig, sich zu schonen und den Arbeitgeber frühzeitig zu informieren, falls es zu einem Notfall kommt. Werdende Mütter sollten sich über das Mutterschutzgesetz informieren, falls ihr Beruf bestimmte Belastungen für die Schwangerschaft mit sich bringt, wie beispielsweise das Heben von schweren Gegenständen oder Arbeiten mit Schadstoffen oder ansteckenden Krankheiten. Indem man sich frühzeitig mit dem Risiko einer Frühgeburt auseinandersetzt, kann man gut vorsorgen und von einem Frauenarzt behandelt werden.

Was ist, wenn es doch zur Frühgeburt kommt?

Wenn eine Frühgeburt bevorsteht, können akute Symptome wie regelmässige Bauch- und Rückenschmerzen auftreten. Vorzeitige Wehen können dann zur Geburt führen. Zusätzlich kann es auch zu vaginalen Blutungen oder Abgang von Flüssigkeiten kommen, die ein häufiger Hinweis auf eine Frühgeburt sind.

Um sicherzustellen, dass das Baby im Mutterleib möglichst lange wachsen und sich entwickeln kann, werden Ärzte die Schwangerschaft so lange wie möglich aufrechterhalten. Dafür werden die Schwangeren oft stationär in einer Klinik aufgenommen und erhalten Medikamente, um mögliche Frühwehen zu verhindern. Obwohl Bettruhe notwendig sein kann, gibt es viele Möglichkeiten, sich abzulenken und die Zeit sinnvoll zu nutzen, wie das Lesen von Büchern, Handarbeit oder das Anschauen lange aufgeschobener Filme. Keine Angst vor der Bettruhe, nutze die Zeit für dich.

Um eine bessere Atmung bei einem Frühchen zu gewährleisten, wird bis zur 34. Schwangerschaftswoche eine Spritze verabreicht, um die Lungenreifung zu beschleunigen. Sollte das Baby vor der 32. SSW zur Welt kommen, wird in der Regel ein Kaiserschnitt durchgeführt, da der Kopf des Babys noch sehr zart ist. In Notsituationen kann ein medizinischer Verschluss durch ein Pessar oder eine Operation erfolgen, um eine verfrühte Muttermunderöffnung zu verhindern. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Massnahmen notwendig sind, um dem Baby einen guten Start ins Leben zu geben und keine Angst davor zu haben.

Schwangere Frauen mit einem hohen Risiko einer Frühgeburt sollten in einem spezialisierten Perinatalzentrum behandelt werden, das sich auf die Versorgung von Früh- und Neugeborenen spezialisiert hat. Kliniken, die keine Kinderklinik haben, werden wahrscheinlich eine Verlegung veranlassen, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.

Perinatalzentren

Perinatalzentren sind Kliniken, die auf die Versorgung von Schwangeren, Frühgeborenen und Neugeborenen spezialisiert sind. Diese Zentren werden in vier Versorgungsstufen eingeteilt: Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3 und Stufe 4. Jede Stufe bietet eine unterschiedliche Ausstattung und Überwachung für schwangere Frauen und Neugeborene, je nach Bedarf und Schweregrad der gesundheitlichen Probleme. Eine Verlegung in ein höherstufiges Perinatalzentrum kann notwendig werden, wenn während der Schwangerschaft oder bei der Geburt Komplikationen auftreten.

Mutterschutz bei Frühgeburt – Was müssen Frühchen-Mamas über Mutterschutz wissen?

Normalerweise werden schwangere Frauen gemäss Mutterschutzgesetz acht Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin und acht Wochen nach der Geburt von ihrer beruflichen Tätigkeit befreit. Bei Frauen, die ein Frühchen gebären, ist das anders, da eine Frühgeburt unvorhergesehen und unplanbar ist. In diesem Fall fallen die sechs Wochen vor der Geburt häufig weg, aber diese Wochen können in den Mutterschaftsurlaub nach der Geburt verlegt werden. Da eine Frühgeburt in der Regel mit einem längeren Krankenhausaufenthalt verbunden ist, steht den betroffenen Frauen ein längerer Mutterschaftsurlaub zu. In diesem Fall wird der Zeitraum von acht auf zwölf Wochen verlängert.

Eine Frühgeburt kann man nicht vorhersehen oder vorbereiten, da sie plötzlich eintritt. Dies kann passieren, wenn die Fruchtblase platzt und frühzeitige Wehen auftreten, oder wenn es während der Schwangerschaft zu Komplikationen kommt und das Baby geholt werden muss. Wenn man zur Risikogruppe für eine Frühgeburt gehört, sollte man sich entweder vorher oder beim Einsetzen der Wehen in ein Perinatalzentrum begeben, um von spezialisierten Ärzten und Krankenschwestern versorgt zu werden.

Was muss man bei Frühchen beachten?

Eine Frühgeburt ist anders als eine normale Geburt, da das Baby bereits vor der vollen Ausreifungszeit auf die Welt kommt und in vielen Fällen sofort medizinisch versorgt werden muss. Für die Eltern kann dies ein erschreckender Anblick sein und sie fühlen sich häufig nicht auf die Situation vorbereitet. Um ihrem Frühchen die bestmögliche Versorgung zu geben, ist es wichtig, dass sie sich so gut wie möglich informieren und von medizinischen Fachleuten beraten lassen.

Wenn die Fruchtblase bereits geplatzt ist, aber die Wehen noch ausbleiben oder der Muttermund sich nicht öffnet, muss die Geburt künstlich eingeleitet werden. Hierfür wird oft Oxytocin eingesetzt, das auch als Wehenhormon bezeichnet wird. Wenn die Wehen nicht ausreichend sind, wird die Geburt durch das Oxytocin in Gang gesetzt. Wenn notwendig, kann ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge, da viele Frühchen per Kaiserschnitt zur Welt kommen, da ihr Kopf noch sehr weich ist und der Druck bei einer normalen Geburt zu gross wäre. Sollte dennoch eine normale Geburt angestrebt werden, kann ein Dammriss oder ein Dammschnitt notwendig sein, um den Druck auf den Kopf des Babys zu vermindern.

Nach einer Frühgeburt wird das Frühchen in der Regel zunächst in einem Brutkasten untergebracht, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Dort ist es gut geschützt vor allen schädlichen Erregern und Bakterien, die das bereits anfällige Immunsystem des Frühchens weiter schwächen könnten. In dem Brutkasten kann die Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant gehalten und an die Bedürfnisse des Frühchens angepasst werden. Normalerweise beträgt die Temperatur im Brutkasten 37 Grad Celsius. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn das Frühchen nur eine Windel trägt und sonst nackt ist. Manchmal wird auch noch eine Mütze auf den Kopf des Frühchens gelegt, da Babys über den Kopf am meisten Wärme verlieren. Um die Enge des Mutterleibs zu imitieren, werden die Frühchen oft in einer Decke oder einem Nestchen eingewickelt.

In dem Brutkasten werden auch die Atem- und Herztätigkeiten des Babys elektronisch überwacht Abhängig davon, in welcher Woche der Schwangerschaft das Frühgeborene zur Welt kommt, können die Lungen eventuell noch nicht vollständig ausgereift sein. Um sicherzustellen, dass das Baby ausreichend Sauerstoff erhält, wird es dann durch künstliche Beatmung versorgt. Dazu wird ein Sauerstoffschlauch in die Luftröhre des Babys eingesetzt. Frühgeborene liegen häufig auf dem Bauch im Brutkasten, wodurch sie leichter atmen können, was sich von der empfohlenen Schlafposition bei reifen Neugeborenen (auf dem Rücken) unterscheidet.

Babys, die früher als erwartet geboren werden, können nicht auf die übliche Art gestillt werden. Stattdessen werden sie über eine Magensonde mit Muttermilch ernährt. Die Milch wird mit einer Milchpumpe abgepumpt und dann über die Magensonde dem Frühchen verabreicht. Dies sorgt dafür, dass das Frühchen alle wichtigen Nährstoffe erhält, die es für seine Entwicklung benötigt.

Für sehr früh geborene Babys, die vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, kann es schwierig sein, Muttermilch zu verdauen. Bis sie in der Lage sind, Muttermilch zu vertragen, müssen sie daher mit einer Kombination aus Wasser und Zucker gefüttert werden.

Überlebenschancen Frühchen

Eltern, deren Kind zu früh geboren wurde, haben oft Bedenken um dessen Überleben und ob es körperliche oder mentale Folgeschäden aufweisen wird. Dank fortschrittlicher medizinischer Behandlungen haben Frühchen heutzutage gute Überlebenschancen. Abhängig von der Schwangerschaftsdauer variieren die Überlebenswahrscheinlichkeiten, aber selbst bei sehr frühen Frühgeburten besteht eine hohe Überlebenschance von bis zu 97 Prozent.

In regelmässigen Abständen werden Debatten darüber geführt, wann Frühgeborene überleben können oder ob sie zu jung zum Überleben sind. Die Regeln, ab welchem Zeitpunkt Ärzte das Leben eines Babys retten dürfen, variieren je nach Land und führen zu vielen Diskussionen.

Die Entscheidung, wann das Leben eines Frühchens als lebenswert angesehen wird, ist eine subjektive Frage, die von jedem individuell beantwortet werden muss. Jeder hat hier seine eigene Meinung, die von seiner persönlichen Erfahrung und Situation beeinflusst wird. Es ist möglich, dass jemand, der betroffen ist, eine andere Meinung hat als jemand, der von aussen darauf schaut.

Kangarooing - Körperkontakt baut die Bindung zum Frühchen auf

Es ist entscheidend, dass Eltern des Frühchens Zeit mit ihm verbringen und engen Kontakt aufbauen, trotz der belastenden Situation, in der sie sich durch die Unsicherheit und die medizinische Versorgung des Neugeborenen befinden.

Frühgeborene benötigen besonders viel Nähe und Bindung, daher werden die Eltern von Anfang an einbezogen. Obwohl Körperkontakt und emotionale Bindung im Brutkasten aufgrund der Einschränkungen begrenzt sind, kann man dennoch Kontakt herstellen, indem man das Frühchen mit dem Finger streichelt. Eine bewährte Methode, um die frühzeitige Trennung von der Mutter auszugleichen, ist das Kangarooing, bei dem das Baby für ein paar Stunden am Tag auf die nackte Brust der Eltern gelegt wird. Dadurch können die Babys den Körpergeruch und Herzschlag der Eltern wahrnehmen und eine starke emotionale Bindung aufbauen. Hautkontakt hilft Frühgeborenen, Stress abzubauen und besser zu schlafen, was sich positiv auf ihre Entwicklung auswirkt.